Schlechte Noten: Wie Eltern ihren Kindern zuhören
Von Kindern wird es täglich in der Schule verlangt: Sie sollen aufmerksam zuhören. Doch ihren Eltern, die ja eigentlich Vorbild sein sollten, gelingt das offenbar überhaupt nicht gut. Auf der 1. Konferenz der Hörclubkinder hat die Stiftung Zuhören haben 100 Kinder im Grundschulalter darüber diskutiert, wie gut Erwachsene ihnen zuhören.
Das Zeugnis, das sie ihren Eltern ausstellen, ist schlecht: „Wenn unsere Eltern auf ihr Handy schauen oder fernsehen, dann hören sie uns oft nicht richtig zu. Das ärgert uns.“ Und weiter: „Die Eltern sagen ganz oft: ‚Gleich!‘ und dann haben sie doch keine Zeit. Sie sollen ernstnehmen, was wir sagen. Es kann doch etwas wirklich Wichtiges sein.“
Zuhörfeind Nummer eins: das Handy
Mobiltelefone scheinen manchen Eltern wichtiger zu sein als die Erzählungen ihrer Kinder. So empfinden sie es jedenfalls: „“Wir wünschen uns, dass die Erwachsenen nicht immer aufs Handy schauen.“
Welche Folgen das hat, sagen die Schülerinnen und Schüler auch ganz deutlich: „Wenn man mir nicht zuhört fühle ich mich vernachlässigt, einsam und traurig. Lehrer hören oft besser zu als die Eltern.“
Weniger Lärm!
Vorangegangen waren intensive Diskussionen in den Hörclubs: Die Schülerinnen und Schüler überlegten, was sie gerne hören und was nicht, wann ihnen das Zuhören gut gelingt und was sie gerne öfter hören möchten. Sie einigten sich dann auf Hauptforderungen, die sie bei der Konferenz der Hörclubkinder am 15. November in München vorstellten.
Dabei wurde deutlich, dass es vielen Kindern zu laut ist: Sie leiden unter Baustellenlärm, lauten Autos, die ihren Schlaf stören und dem Lärm der Mitschüler in der Schule. Und sie haben Verbesserungsvorschläge: „Wir wünschen uns einen neuen Klingelton vom Schultelefon, weil der alte so stört.“ Auch ein anderer Pausengong wurde gewünscht: „Es wäre schön, wenn er nicht so langweilig wäre. Da könnte doch Rock´n Roll kommen oder eine andere schöne Musik.“